Globales Forum für moderne direkte Demokratie 2022

 

Das „Global Forum on Modern Direct Democracy“, ist DIE internationale Konferenz für Direkte Demokratie. Zum zehnten Mal treffen sich diese Woche Menschen aus der ganzen Welt, die sich wissenschaftlich oder journalistisch mit direktdemokratischen Fragen beschäftigen oder als Aktivistinnen und Aktivisten für fair geregelte Volksabstimmungen auf allen politischen Ebenen streiten. Gastgeberin ist in diesem Jahr die Stadt Luzern in der Schweiz. Damit kommt das Global Forum im 10. Veranstaltungsjahr wieder zurück an seinen Ursprung, in die Schweiz.

Mehr Demokratie ist Kooperationspartner des Forums; wir werden am Donnerstag den 22. September den Track 1 inhaltlich betreuen und täglich von der Konferenz berichten.

Tag 1: 21. September 2022

Am Mittwoch, 21. September, wurde das Global Forum on Modern Direct Democracy in Luzern mit einem Rundgang durch die malerische Stadt am Vierwaldstättersee eröffnet. Claude Longchamp wurde von der Abstimmungspraxis und der direktdemokratischen Tradition der Schweiz berichtet.

Nachdem Rundgang fanden sich die mehr als 500 Teilnehmenden aus der ganzen Welt zum Eröffnungspanel ein. Zwei Vorträge sind unserem Berichterstatter Jan Renner  besonders im Gedächtnis geblieben. Stellvertretend für die junge Generation sprach Salvina Knobel. Sie ist Mitglied des Luzerner Jugendparlaments und machte deutlich, wie wichtig die Demokratie und Mitbestimmung auch für die jungen Menschen dieser Welt ist. Denn schließlich sind die Entscheidungen von heute wegweisend für morgen.

Sevgil Musayeva, Chefredakteurin von Ukrainska Pravda sprach über die Frage der Wahrheit als wesentlichen Aspekt der Demokratie. Der Krieg in der Urakine sei auch ein Krieg um die Wahrheit, für die es sich ihrer Meinung nach zu kämpfen lohnt.

Tag 2: 22. September 2022

Der zweite Tag des Global Forums bot den Teilnehmenden diverse Workshops zum Diskutieren und Mitmachen. Nach einem Eröffnungspanel gab es vier Tracks oder Themenbereiche, in denen wiederum unterschiedliche Workshops angeboten wurden. Mehr Demokratie hat einen dieser Tracks inhaltlich vorbereitet zu den Themen: Digitalisierung, Europa sowie Klima und Demokratie. Dabei saßen die Teilnehmenden nicht in Tagungsräumen, sondern u.a in deinem alten umgebauten Schwimmbad. In diesem fand auch ein Workshop zum Thema Jugendbeteiligung statt. Junge Menschen wollen sich einbringen und an der Entwicklung der Demokratie aktiv Mitwirken. Dafür braucht es neben Jugendbeiräten aber noch mehr und neue Beteiligungsformen.

Tag 3: 23. September 2022

Tour de Suisse! Heute war Ausflugstag. Die Teilnehmenden konnten zwischen 4 Städten und Themenfeldern wählen:

  1. Aarau: Wo alles begann! Ein Besuch in der ersten
    Schweizer Hauptstadt und ihrer aktuellen
    Praktiken, einschließlich der Forschung.
     
  2. Bern: Das Zentrum der modernen direkten
    Demokratie in der Schweiz und sein
    neues Informationszentrum.
     
  3. Luzern: Bilanz von 175 Jahren direktdemokratischer
    Praxis und Wege zur Stärkung der
    Demokratie in der Zukunft.
     
  4. Uster: Die Teilnehmenden dieser Exkursion
    erhalten einen Blick über die nationale
    Demokratie hinaus aus einer
    innovativen Stadt in der Ostschweiz
     

Unser Kollege Achim Wölfel ist mit nach Bern gefahren. In der Schweizer Hauptstadt standen ein Stadtrundgang mit demokratischen Stationen und der Besuch im Parlament an. Besonders beeindruckend war dabei das respektvolle Miteinander der politisch Andersdenkenden. Musikalisch abgerundet wurde der Tag durch den Auftritt der Band „Fraktionszwang“, deren Bandmitglieder alle ehemalige Abgeordneten sind - aus jeweils unterschiedlichen Parteien, versteht sich.

 

Tag 4. 24. September 2022

Am Tag 4 des Global Forum ging es um die ganz großen Fragen: Wie werden unsere Demokratien widerstandsfähiger? Wie nehmen wir mehr Menschen mit, gerade auch die „Minderheiten“? Auf dem Abschlusspanel sprach Swiss Info dazu mit: 

  • Salvör Nordal, Ombudsfrau für Kinderfragen, Island,
  • Sarah Händel, Vorstand "Mehr Demokratie", Deutschland,
  • Antonella Valmorbida, Generalsekretärin der Europäischen Vereinigung für lokale Demokratie, Italien und
  • Greta Rios, Gründerin der NGO Ollin, Mexiko.

Sarah Händel betonte, wie wichtig es sei, Demokratie inklusiver zu denken. „Wir müssen uns eingestehen, dass wir alle manchmal zur Minderheit gehören. Wir können nicht einfach in einer Gesellschaft leben, wo die Mehrheit die Regeln macht und die Minderheiten zurücklassen…In Zeiten der Polarisierung ist unsrer einzige Chance, eine gemeinsame Zukunft zu bauen, dass wir Minderheiten so behandeln, dass sie sich als Teil des Ganzen fühlen.“

Voranmeldung für das Global Forum on Modern Direct Democracy in Mexiko-City!
https://www.democracy.community/forms/stay-updated-2023-global-forum-modern-direct-democracy

Track 1: By the many! Wie man die Demokratie im 21. Jahrhundert demokratisieren kann.

In diesem Track geht es um innovative Methoden zur Stärkung der Demokratie. Wir werden uns mit Technologie, neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit und den wachsenden sozialen und kulturellen Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger befassen, selbst an der Entscheidungsfindung teilzunehmen. Was sind die besten Möglichkeiten, die wir heute kennen, um die Intelligenz des Volkes zu nutzen? Wie können wir die Deliberation verbessern, insbesondere in der digitalen Welt? Wie müssen Beteiligungs- und Mitbestimmungsinstrumente miteinander verknüpft und kombiniert werden, damit sie für die widerstandsfähigen Demokratien von morgen nützlich sind?

Programm für Track 1:

1.1 Podium:
By the many! Wie man die Demokratie im 21. Jahrhundert demokratisieren kann
12:00 - 13:30 Uhr
1.2 Workshop:
Mit dem Zufall die Demokratie gestalten
14:30 - 16:00 Uhr
1.3 Workshop:
„Imagine all the people...“ - Bürger:innenbeteiligung in der digitalen Welt
14:30 - 16:00 Uhr
1.4 Workshop:
Transparenzgesetze - der Weg zu einer offenen Gesellschaft
16:30 - 18:00 Uhr
1.5 Workshop:
Wie kann man ein Europa der Menschen aufbauen?
16:30 - 18:00 Uhr

Das Global Forum mit seinen Gästen aus aller Welt, ihren unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen ist ein echtes Erlebnis – haben Sie auch Lust auf eine Reise nach Luzern bekommen? Dann hier die gute Nachricht: Die Konferenz-Teilnahme ist kostenlos.

Hier das ganze Programm einsehen

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